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Tapezieren: Anleitung und Inspiration für DIY Heimwerker

Früher oder später steht mal jeder vor einer neuen Herausforderung und weiß nicht so recht wo und vor allem wie man anfängt.
In diesem DIY Beitrag möchten wir Ihnen helfen Ihr Projekt ,,Tapete" mit ein wenig Eigeninitiative und Know-How ganz einfach umzusetzen.
Eine schöne, ordentlich angebrachte Tapete macht Ihre Wand erst so richtig zur Optischen Wohlfühloase. Hier muss es auch nicht immer die klassische Raufasertapete sein – egal, ob Muster-, Seiden- oder Vliestapete – Die Dinger gibt es für so ziemlich jeden Geschmack. Mit ein paar einfachen Tricks und ein wenig Geschick können DIY Heimwerker sie Kinderleicht selbst anbringen.

Tapete ist nicht gleich Tapete...

Nicht umsonst sagt man Sprichwörtlich bei größeren Veränderungen im Leben eines Menschen vom Tapetenwechsel. Der Wechsel des Wanddecors steht sprichwörtlich für plötzliche Veränderung – und tatsächlich kann so ein Tapetenwechsel eine Wohnung in ganz neuem Glanz strahlen lassen. So verschieden wie die Geschmäcker der Menschen sind dabei auch die Tapeten – es gibt sie aus vielen unterschiedlichen Materialien und sogar in flüssiger Form. Hier die gängigsten kurz im Überblick.

Raufasertapete

Die Raufasertapete findet man in Heimischen Wohnstuben sicherlich am häufigsten. Der Klassische Wandbelag hat eben Tradition ähnlich wie der alt bewährte Fliesentisch! Eine Raufasertapete ist meist einfarbig und enthält neben Zellstoff Altpapier und Holzspäne. So entsteht die bekannte Raufaser-Textur. Raufasertapeten können ohne Probleme überstrichen werden.

Mustertapete

Eine der beliebtesten Tapetensorten. Sie besteht in der Regel aus Papier und Zellulose, darauf werden die verschiedensten Muster gedruckt, die meist aktuellen Designs entsprechen. Das Muster wiederholt sich in der Regel unterschiedlich oft und muss an die nächste Tapetenbahn nahtlos , das heißt Stoß an Stoß – an/abschließen. So entsteht ein einheitliches Muster. Diese Variante der Tapete wird daher auch „Tapete mit Ansatz“ genannt.

Vliestapeten

Vliestapeten bestehen aus der Kombination Zellstoff- und Textilfaser. Gelegentlich werden auch Polyesterfasern und synthetische Bindemittel hinzugefügt. Sie sind daher sehr strapazierfähig und so stabil, dass man damit kleinere Risse und Löcher im Untergrund überdecken kann. Zu den Vorteilen der Vliestapeten zählt außerdem, dass sie sehr schwer zu entzünden sind. Erhältlich meißt glatt oder mit Prägemustern.

Seidentapete

Die in der Regel aus Zellstoff bestehende Tapete wird bei der Produktion von Seidentapeten mit Seidenstoff oder Seidenfäden beklebt. Seidentapeten wirken außerordentlich edel – beim Tapezieren benötigt es hier allerdings eine Menge Erfahrung, denn auf die Oberfläche darf kein Kleister gelangen, da sich die Flecken nachträglich nicht mehr entfernen lassen.

Lack- und Metalleffekttapete

Vergleichbar schwierig wie Seidentapeten sind Lack- und Metalleffekttapeten anzubringen. Es handelt sich dabei um Tapetenbahnen, welche mit dünnen Metallfolien beklebt und dann teilweise noch mit Lacken oder mittels Ätzen und Oxidieren veredelt werden. Aufgrund der aufwendigen Herstellung dreht es sich bei Metalleffekttapeten um ein vergleichsweise teures Nischenprodukt. 

Glasgewebetapete

Glasgewebetapeten sind extrem strapazierfähig und werden aus mineralischen Garnen hergestellt, welche überstrichen werden können, sind schwer entflammbar, reißen nicht und zeichnen sich durch eine hohe Langlebigkeit aus. Damit sie gut haltet, muss die alte Tapete restlos entfernt werden. Zudem sollte sie mit einem speziellen Glasgewebekleber an der Wand angebracht werden.

Prägetapete

Bei Prägetapeten – auch Struktur- oder Relieftapeten – werden mehrere Papierlagen übereinandergelegt und dann mit einer Prägewalze behandelt. So entstehen bestimmte Muster und Strukturen, die auch erhalten bleiben, selbst wenn sie überstrichen werden.

Flüssigtapete

Flüssigtapete besteht aus dem sogenannten Baumwollputz, aber auch Seide und andere Textilfasern werden häufig beigemischt. Sie wird als Trockenmasse angeliefert und kann dann mit Wasser vermischt und auf der Wand verarbeitet werden. Das übliche Ankleben der Tapete mit Kleister entfällt, stattdessen können Heimwerker die Masse simpel mit einer Kelle oder einer speziellen Spritzpistole auftragen. Die Flüssigtapete ist atmungsaktiv, reißfest und nimmt keinerlei Gerüche auf. 

Grastapete

Grastapeten, auch Naturtapeten genannt, sind weitestgehend im asiatischen Raum vertreten, aber auch in Europa findet sie immer häufiger ihr zuhause. Die Tapete setzt sich aus zweierlei Schichten zusammen: Eine aus Papier und eine mit verknotetem Gras-, Hanf-, Sisal- oder Bambusgewebe. Die Tapeten haben einen schönen natürlichen Look und können überstrichen werden.

Tapezieren – Die gute Vorbereitung 

Bevor es tatsächlich daran geht, die Tapeten an die Wand zu bringen, sollten DIY Heimwerker zunächst einmal alles sorglich vorbereiten. Schließlich ist es sehr enttäuschend und frustrierend erst beim Tapezieren zu merken, dass wichtige Arbeitswerkzeuge fehlen oder die Tapete nicht reicht.
Genug Tapete kaufen...
Wie viel Tapete Sie benötigen hängt erst einmal von der Wandfläche ab, aber genauso wie von der Größe der Tapetenrolle.
Die Wandfläche lässt sich mit dieser Formel berechnen:
[(2 x Raumbreite) + (2 x Raumlänge)] x Raumhöhe = Wandfläche
Eine Tapetenrolle ist in der Regel 53 cm breit und 10,05 m lang. Diese Menge reicht für etwa fünf Quadratmeter. In der Berechnung bedeutet das:
Wandfläche / 5 = Anzahl Tapetenrollen
Ein Beispiel:
Ein Raum ist vier Meter breit, fünf Meter lang und 2,5 Meter hoch. Der Heimwerker braucht also genug Tapete für 45 Quadratmeter Wandfläche. Insgesamt sollte er sich also neun Rollen bereitlegen.

 Das richtige Werkzeug sowie der Kleister sind ausschlaggebend für Ihren Erfolg !!!

Zum Tapezieren brauchen Sie nicht viel Werkzeug – dass alles benötigte am Start ist muss dem DIY Heimwerker natürlich trotzdem klar sein. Neben den Tapeten sollten Heimwerker folgende Werkzeuge bereithalten:

Nagelwalze: um die alte Tapete mit Löchern zu versehen, damit sie besser aufweicht

Sprühflasche: für die Befeuchtung der Tapete mit Wasser oder Tapetenentferner

Spachtel: zur Entfernung der alten Tapeten

Eimer: für den Tapetenkleister

Malerbürste oder Quast: für das Auftragen des Kleisters

Tapeziertisch: zum Einkleistern der Tapetenbahnen

Tapezier-Roller: zum Fixieren der Tapetenbahnen an der Wand

Cutter: zum Ausschneiden von Steckdosen

Sie Haben die Ihre Tapeten, das Werkzeug und sind nun bereit für den Tapetenwechsel, dafür muss die alte erst mal runter.
Der Grund: Es kann sein, dass der alte Wandschmuck nicht stark genug an der Wand haftet, um zusätzlich die neu gewählte Tapete zu halten. Außerdem sollte die Wand vor erneutem Tapezieren möglichst eben sein, damit es nach dem Verarbeiten der neuen Tapete nicht zu Unebenheiten kommt und sie genügend Halt bekommt.
Je nach Art der Tapete sind beim Abziehen unterschiedliche Vorgehensweisen ratsam:
Einfache Mustertapeten aus Zellstoff und Papier können Sie mit einer Sprühflasche und ein bisschen Wasser direkt eingeweicht werden. Bei dickeren, wasserundurchlässigen Tapeten wie zum Beispiel Vinyltapeten, sollten DIY Heimwerker auf eine Igelwalze vertrauen. Das ist eine Rolle mit Stacheln, mit der die alte Tapete erst einmal perforiert wird. So kann das Wasser in die Struktur eindringen und sie von innen heraus einweichen. Bei besonders hartnäckigen Tapeten kann auch mit Tapetenlöser zum Einsatz kommenEr wird mit Wasser angerührt und dann mit einem Pinsel aufgetragen. Damit lassen sich alte Leimrückstände wesentlich einfacher und gut lösen.
Danach gilt es, die Tapeten vorsichtig mit einem Spachtel runter zu kratzen. Ein wenig Vorsicht ist hier von Vorteil – denn wer mit den Kanten des Spachtels zu sehr in die Wand sticht, verursacht ungünstige Löcher, die dann wieder mit Gips ausgebessert werden sollten. Geduld ist bei dieser Arbeit eine Tugend: Sollten sich die Tapetenreste nicht leicht von der Wand lösen, lieber noch einmal einweichen oder weiteren Tapetenlöser auftragen. Alle DIY Heimwerker, denen das nicht leicht genug geht, können  einem Dampftapetenablöser nutzen. Dieses Gerät kostet HIER zwischen 30 und 40 Euro – es kann aber auch stunden- oder tageweise von Baumärkten gemietet werden. Das Wirkprinzip: Über eine Düse dringt der Dampf in die Tapete ein und löst sie so samt Kleister von der Wand.

Wandfläche glätten

Damit Ihre neue Tapete an der Wand gut hält, sollten alle Verunreinigungen sorgfältig entfernt werden. Das wichtigste dabei ist eine möglichst ebene Fläche. Also sollten Löcher, die beispielsweise beim Abkratzen der alten Tapete verursacht wurden, ausgeglichen werden. Je nach Schadensgröße können DIY Heimwerker dabei entweder einen ganzen Eimer Spachtelmasse anrühren oder auf Fertigmischungen aus der Tube zurückgreifen.